Dieses und JenesSchulleben

Interview mit der Jahrgangsleiterin Frau Bode

Wie ist es, Lehrerin für NW und Mathematik zu sein, und außerdem die Verantwortung für einen ganzen Jahrgang zu übernehmen? Wir haben nachgefragt. Ein Interview von Paula Köppe.

Warum sind Sie Lehrerin geworden?

Ich habe Chemie studiert und dort sah es zu der damaligen Zeit in der Forschung/ Industrie nicht gut aus, was die Chance auf einen Job betraf. Da Frauen aufgrund von Schwangerschaft oder Stillzeit bestimmte Tätigkeiten im Labor nicht mehr ausüben dürfen sind die wenigen Stellen, die auf dem Arbeitsmarkt waren häufig an Männer vergeben worden. Und dann habe ich mich an meine Teamerfahrungen aus der Kirche und meine Trainererfahrung im Sportverein erinnert und nach vielen Gesprächen mit Freunden und Familie mich für einen Wechsel der Abschlussrichtung eingeschrieben und noch das Fach Sport hinzugenommen.

 Wie haben Sie das Studium in Erinnerung?

Das Studium war eine lehrreiche und schöne Zeit, aber manchmal auch verzweifelte Zeit – man lernt viele verschiedenen Menschen kennen – man lernt viel neues – manchmal war es sehr stressig zu arbeiten und zu lernen, weil ich meine kleine Wohnung und mein Studium ja bezahlen musste und ich nicht so viel finanzielle Unterstützung hatte. Hin und wieder gab es tolle Semester-Partys.Ich habe ein paar sehr gute Freunde/innen gefunden, die mich bis heute noch begleiten – ich konnte mich schon immer ganz gut selbst organisieren, das hat mir sehr geholfen.

Jahrgangsleiterin Frau Bode. Foto: Schulhomepage

 Was macht Ihnen an Ihrem Beruf besonderen Spaß?

Ich mag den Kontakt zu Euch Schüler/innen am liebsten. Und wenn ein paar Jahre später mal eine Mail kommt oder eine Privat-Nachricht  über Facebook, was aus meinen ehemaligen Schüler*in geworden ist, dann sind das zum Teil großartige Entwicklungen. Außerdem fahre ich gerne auf Klassenfahrt und lerne die Menschen, die hinter den Schüler/innen stecken, gerne besser kennen. Außerdem mag ich die Arbeit im Team mit den anderen Klassenleitungen im Jahrgang.

 Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Ich stehe morgens auf und fahre in die Schule und arbeite in meinem Jahrgangsleiterbüro, wenn ich noch keinen Unterricht habe. Wenn ich Unterricht habe, unterrichte ich natürlich. Nachmittags bereite ich meinen Unterricht vor, korrigiere Klassenarbeiten oder telefoniere mit Eltern und beantworte E-Mails. Manchmal tue ich dies auch abends oder nachts.

Wie sehr hat die Corona-Zeit Ihren Job beeinflusst?

In der Corona Zeit haben mir meine Schüler/innen im direkten Kontakt sehr gefehlt. Die Online-Sitzungen konnten das persönliche Gespräch oder das Scherzen auf dem Flur nicht ersetzen. Meine Kenntnisse im Bereich am Computer und Unterricht mit Videokonferenzen haben sich immens verbessert, alles das habe ich in meiner Ausbildung zur Lehrerin natürlich nicht gelernt.

Was fällt Ihnen in Bezug auf Ihre Arbeit eher schwer und liegt Ihnen nicht so?

Ich hasse es Klassenarbeiten zu korrigieren, das dauert immer soooooooo lange. Außerdem tut es mir leid, wenn ich schlechte Zensuren geben muss, wenn ich sehe, dass jemand gelernt hat oder gerade andere Sorgen und Nöte hat.

Haben Sie genügend Freizeit für Familie, Freunde, Hobby und Sport?

Das kommt darauf an, was gerade so anliegt. Aber für Sport z.B. bleibt tatsächlich wenig Zeit leider, wenn nicht Ferien oder Wochenende ist.

Würden Sie jungen Menschen den Beruf Lehrer*in empfehlen und wenn ja, warum?

Ich würde es den Menschen empfehlen, die Lust darauf haben auf Menschen einzugehen, aber auch Konflikte nicht scheuen. Spaß am Miteinander im Unterricht haben. Sonst wird man als Lehrer/in glaube ich unglücklich. Und das wirkt sich natürlich auch auf die Schüler/innen aus. Was man auch bedenken sollte, dass man immer NUR in den Ferien in den Urlaub fahren kann, auch wenn man keine Kinder oder erwachsenen Kinder hat und dies ist immer die teuerste Zeit im Jahr.

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