Politik

#Leave No One Behind

Ein Kommentar von Chitra Devi

Wegen der Coronakrise werden viele Themen einfach nicht mehr angesprochen. Dabei haben wir zurzeit wieder eine drängende Flüchtlingsproblematik in Europa. Flüchtlinge flüchten nicht weil sie irgendwo mehr verdienen möchten oder freiwillig ihr Heimatland verlassen. Sie verlassen ihre Heimat aufgrund von schwierigen Situationen wie Krieg, Gewalt oder anderen Ursachen.

Geflüchtete an der griechischen Grenze.
Foto: Tim Lüddemann, zur nicht kommerziellen Nutzung freigegeben.

Was ist in der aktuellen Flüchtlingskrise schon passiert?

Der türkische Präsident Erdogan hat die Grenze nach Griechenland für die Flüchtlinge geöffnet um Geld von der EU zu bekommen. Ja, er bekommt Geld dafür, dass die Flüchtlinge in der Türkei bleiben. 4,5 Milliarden Euro sind dafür schon in die Türkei geflossen. Jedoch sagt Erdogan, er habe das Geld nicht bekommen, deshalb habe er die Grenze geöffnet. Dazu fordert er mehr Geld, welches er wahrscheinlich nicht in die Flüchtlingspolitik stecken wird, sondern es nutzen wird, um die derzeitige Wirtschaftskrise in der Türkei zu beheben.

Hintergrund zur Wirtschaftskrise in der Türkei

• Die Preise von Nahrungsmitteln steigen, da Importgüter wie Diesel, Saatgut und Dünger zu teuer sind.

• Die Automobilindustrie steht still.

• Immobilenkäufe werden nicht mehr getätigt.

• Erdogans Partei, die AKP, verliert zunehmend Wählerstimmen

• Die Arbeitslosigkeit steigt.

• Es sind keine Investoren in Sicht.

Grenzzaun an der griechischen Grenze.
Foto: Tim Lüddemann, zur nicht kommerziellen Nutzung freigegeben.

Was passiert mit den andren?

Die Flüchtlinge wurden aus der Türkei nach Griechenland abgeschoben und Griechenland bekämpft diese Menschen mit Tränengas und Wasserwerfern. Die Menschen, die Hilfe suchen werden bekämpft. Warum? Seit der letzten Flüchtlingsbewegung nach Deutschland im Jahr 2015 wird hier vermehrt rechts gewählt. Die Bundesregierung möchte diesen Trend stoppen, deshalb möchten sie nicht viele Flüchtlinge aufnehmen. Obwohl wir Platz haben, wird nichts gemacht, da die Politiker Angst vor der AfD haben.

Es wird versucht, den Flüchtlingspakt mit der Türkei weiterhin aufrecht zu erhalten. Es fließt Geld nach Griechenland und in die Türkei, nur um diese Flüchtlinge nicht in Deutschland oder anderen Ländern der EU aufnehmen zu müssen.

Geflüchtete an der griechischen Grenze.
Foto: Tim Lüddemann, zur nicht kommerziellen Nutzung freigegeben.

Aber will die Bundesregierung überhaupt Flüchtlinge aufnehmen und ist dieses nicht ein Konflikt der EU?

In Deutschland dürfen nur Kinder und Jugendliche aufgenommen werden. Am besten auch noch ohne Eltern und ohne Krankheiten. Jedoch möchten viele Städte dagegen möglichst viele Flüchtlinge aufnehmen. Die Oberbürgermeister*innen dieser Städte haben sich dazu schon geäußert: Köln, Düsseldorf, Potsdam, Hannover, Freiburg im Breisgau, Rottenburg am Neckar und Frankfurt (Oder). Auch viele Personen des öffentlichen Lebens äußern ihre Positionen dazu. So zum Beispiel Henning May von der Band Annen May Kantereit, Joko Winterscheidt und viele weitere Aktivist*innen.

Unsere Regierung sollte jetzt endlich mal etwas tun und nicht nur Vergleiche mit 2015 ziehen. Natürlich ist auch Corona zurzeit wichtig aber es können sich doch nicht 709 Bundestagsabgeordnete nur mit Corona beschäftigen. Zudem könnte Ursula von der Leyen, die Präsidentin der Europäischen Kommission, ihre Tipps zum Händewaschen bei sich behalten und mal dieses Thema anpacken. Es ist wichtig, dass wir alle jederzeit zusammen halten. Das Europaparlament müsste endlich einen Plan machen, nach dem die Flüchtlinge in EU-Ländern verteilt werden. Und dieses Mal nicht freiwillig! So darf es nicht enden. Zusammenhalt ist jetzt am wichtigsten. Versetzt euch mal in die Lage von diesen geflüchteten Menschen und macht euch klar, dass sie auf eure Hilfe angewiesen sind.

Was ihr tun könnt?

Den Hashtag #Leave No One Behind von Henning May nutzen 

https://mission-lifeline.de/start-und-landeerlaubnis/ Einfach diesen Link nutzen um eine Mail an die Abgeordneten zu schicken. (Vorlagen findet ihr auf der Webseite)

Schreibe einen Kommentar